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    Zeit für den Pieks

16.10.2018
Der Herbst ist gekommen, es wird Zeit für die Grippeschutzimpfung. Anders als im Vorjahr bezahlen diesmal alle Krankenkassen den Vierfach-Impfstoff gegen die fiesen Viren. Am besten ist es, die Impfung im Oktober oder November beim Hausarzt vornehmen zu lassen, damit sie rechtzeitig, aber auch lange genug wirkt.
Die Grippesaison 2017/18 war seit Jahrzehnten die stärkste, in Sachsen-Anhalt wurden dem Landesamt für Verbraucherschutz genau  25.255 Fälle gemeldet – drei- bis viermal so viele wie in den Vorjahren. 88 Menschen starben in Folge der Influenza, drei Viertel von ihnen waren älter als 70 Jahre. Hinzu kommt eine Dunkelziffer. Da stimmt bedenklich, dass sich laut Robert-Koch-Institut bundesweit nur 35 Prozent der Senioren hatten impfen lassen.
Schutzimpfungen gegen schwere Infektionskrankheiten, die nicht oder nur begrenzt therapierbar sind, zählen zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Dass sie seit Jahrzehnten flächendeckend in Deutschland angeboten werden, ist eine nicht selbstverständliche Errungenschaft des Sozialstaates.


Wie funktionieren Schutzimpfungen?

Durch die Impfung lernt der Körper, den Erreger selbst zu erkennen und unschädlich zu machen, damit es zu keiner Erkrankung kommt. Je nach Impfstoff kann dieser Schutz lebenslang sein oder muss durch Auffrischungsimpfungen wieder aktiviert werden. So sollte jeder ständig einen wirksamen Tetanus-, Diphterie und Polio-Impfschutz haben. Sträflich vernachlässigt wird dabei oft der Schutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus). Bei der Gartenarbeit oder einer Verletzung können Bakterien, die in Staub und Erde zu finden sind, durch kleine Wunden in den Körper gelangen. Selbst eine überstandene Erkrankung an Tetanus garantiert keinen Immunschutz – nur die regelmäßige Impfung ist dazu in der Lage.


Risikogruppe Säuglinge und Kinder

Für Säuglinge und Kleinkinder sind Infektionskrankheiten eine besonders große Gefahr. Zum Aufbau eines frühen Immunschutzes stehen ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat Standardimpfungen gegen Diphterie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis), Hepatitis B (Leberentzündung) und Haemophilus influenza Typ B-Erkrankungen zur Verfügung. Zudem empfehlen sich zusätzliche Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.


Impfungen mit „60 Plus“

Ebenfalls anfälliger für Krankheiten sind ältere Menschen, da die Immunabwehr im Alter nachlässt. Daher sollten sich Senioren ab „60 Plus“ nicht nur jährlich gegen die Virusgrippe impfen lassen, sondern auch alle sechs Jahre gegen Pneumokokken und alle zehn Jahre gegen Tetanus und Diphterie.


Besonderheit bei Auslandsreisen

Unabhängig vom Alter sind einige zusätzliche Impfungen als Vorsorgemaßnahme vor Reisen wichtig. Jedes Jahr kehren etwa drei- bis viertausend Deutsche mit einer Hepatitis A-Infektion aus südlichen Urlaubsländern zurück. Von circa jährlich eintausend mit  Malaria infizierten Bundesbürgern sterben etwa 40. Gegen solche unliebsamen Andenken können Impfungen schützen. Sie weisen eine sehr viel geringere Komplikationsrate auf, als die Erkrankung selbst.
Bildnachweis:
Titelbild: © simoneminth - stock.adobe.com
Autor Ute Semkat

Autorin

Ute Semkat
Unternehmenskommunikation bis März 2021

Liebe Leser*innen, als diplomierte Journalistin habe ich meine Texte viele Jahre für gedrucktes Papier geschrieben. Mit dem ÖSA-Blog konnte ich eine neue, größere Zielgruppe mit Interesse an gut erzählten wahren Fakten erreichen.

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