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    5 Fragen zum Studium während Corona

28.04.2020
Seit letzter Woche Montag heißt es in Sachsen-Anhalt wieder „Vorlesung, Seminar, Übung“ und alles wieder von vorne – aber nicht etwa wie sonst mit anderen Student*innen im großen Hörsaal. Nein. In diesem Semester ist so einiges anders. Denn die Corona-Krise hat inzwischen auch die Universitäten und Hochschulen im Land erreicht.
Zwar haben die Unis Lösungen für eine Online-Lehre gefunden – aber dennoch bleibt abseits von Hausarbeiten und Prüfungen eine generelle Unsicherheit zurück. Gerade in Krisenzeiten, in denen vielleicht auch der Nebenjob durch die zahlreichen Schließungen wegfällt, ergeben sich Fragen: Wie bin ich als Student*in jetzt eigentlich versichert? Gibt es Ausnahmen? Ist alles wie immer?
Ich habe mich für euch auf die Suche nach Antworten begeben.
 
Du weißt noch nicht, welche Versicherungen du als Student*in brauchst? Dann schau mal bei alleswasmuss.de vorbei. Dort kannst du im Check-Up ganz einfach testen, welche Versicherungen zu deiner aktuellen Lebenssituation passen!
 

Wie bin ich als Student bzw. Studentin während Corona krankenversichert?

Zu Beginn der Corona-Krise gab es unter Sachsen-Anhalts Student*innen vereinzelt Verwirrung, da häufig davon gesprochen wurde, den Semesterbeginn für das Sommersemester 2020 nach hinten zu verschieben. Genau genommen auf dem 20. April. Wäre das passiert, hätten viele Student*innen ein großes Problem gehabt.
Als Student*in unter 25 bist du bei der gesetzlichen Krankenversicherung deiner Eltern beitragsfrei mitversichert. Alles, was du dafür tun musst, ist, immatrikuliert zu sein. Wäre der Semesterbeginn nach hinten verschoben worden, hätte es eine Lücke zwischen dem Wintersemester 2019/2020 und dem Sommersemester 2020 gegeben, in der du nicht versichert gewesen wärst.
Tatsächlich kann ich dich aber beruhigen. In dem ganzen Chaos war nicht etwa der Semesterbeginn gemeint, sondern der Studienbeginn. Der Studienbeginn ist die Zeit im Semester, in der Vorlesungen, Seminare und Co. starten – sprich, in der das Studium so richtig beginnt. Der Studienbeginn kann manchmal einige Wochen nach dem Semesterbeginn starten. Oder, wie in Zeiten von Corona, absichtlich nach hinten verlegt werden.
Zum Anfang also schon mal eine gute Nachricht: Wenn du dich für das Sommersemester 2020 immatrikuliert hast und unter 25 bist, warst und bist du auch weiterhin beitragsfrei in der Familienversicherung deiner Eltern krankenversichert. Corona hin oder her.
 

Bin ich bei Haftpflicht, Hausrat & Co. noch bei meinen Eltern mitversichert?

Eine weitere gute Nachricht: Genauso wie bei der Krankenversicherung bist du während der Corona-Krise auch weiterhin bei einigen anderen Versicherungen noch über deine Eltern mitversichert.
Welche Versicherungen dazugehören, kannst du noch einmal ausführlich in unserem Beitrag über studentische Versicherungen nachlesen. Hier ist alles kompakt für dich zusammengefasst.
 

Ändert sich mein BAföG durch Corona?

BAföG gilt natürlich nicht als klassische Versicherung. Dennoch bildet es für viele Student*innen als Haupt-Finanzierungsquelle eine feste Stütze im studentischen Alltag. Daher finde ich es wichtig, an dieser Stelle auch kurz etwas darüber zu sagen.
Zunächst mal das Wichtigste vorweg: Laut Aussagen des Deutschen Studentenwerks brauchst du keine Befürchtungen zu haben, dass die Zahlung deines BAföGs ausgesetzt werden muss. Hier soll weiterhin alles wie immer ablaufen. Auch für Erstbezieher*innen von BAföG soll es keine Komplikationen geben.
Entscheidend ist aber Folgendes: Spätestens jetzt – das heißt, im April 2020 – muss dein BAföG-Antrag eingereicht werden, wenn du noch keinen BAföG-Bescheid bekommen hast oder planst, erstmalig für das Sommersemester 2020 BAföG zu beziehen.
Ein Faktor, der sich in der Corona-Krise auf dein BAföG auswirken kann, ist die veränderte Einkommenssituation deiner Eltern. Fallen ihre Berufe zum Beispiel der Kurzarbeit „zum Opfer“, verändert sich auch dein Anspruch auf BAföG – schließlich ist die Förderung deines Studiums nicht mehr die gleiche wie vor der Krise. Das Deutsche Studentenwerk nennt hier zwei konkrete Fälle:
    • Du beziehst noch keinBAföG, aber deine Eltern haben durch die Corona-Krise ein geringeres Einkommen, sodass du darauf angewiesen bist.
 
  • Du beziehst bereits BAföG, aber deine Eltern haben durch die Corona-Krise ein geringeres Einkommen, sodass dein BAföG-Anspruch nun größer ist.
Als Lösung für beide Fälle empfiehlt das Deutsche Studentenwerk, einen neuen BAföG-Antrag bzw. einen BAföG-Aktualisierungsantrag zu stellen, in denen die veränderte Einkommenssituation deiner Eltern aufgezeigt wird. Was du bei deinem BAföG-Antrag beachten musst und einige weitere Tipps findest du hier. Alternativ steht dir natürlich auch dein Studentenwerk zur Seite.
 

Was muss ich für ein Urlaubssemester beachten?

Für einige Student*innen ist eine Änderungen der Vorlesungsbedingungen kein leichtes Unterfangen. Natürlich kommen da Gedanken zu einem Urlaubssemester hoch – eine Pause von Studium, in Zeiten einer globalen Pandemie? Keine schlechte Idee. Schließlich hast du auch im Urlaubssemester einen Student*innen-Status und bist somit ordnungsgemäß krankenversichert.
Dennoch gibt es einiges zu beachten: Nimmst du für das Sommersemester 2020 ein Urlaubssemester, steht dir – wie auch bei Urlaubssemestern unter normalen Umständen – kein BAföG zu. Außerdem darfst du keine Studienleistungen erbringen, wenn du es dir mitten im Urlaubssemester doch anders überlegst.
Daher mein Tipp: Solltest du ein Urlaubssemester anstreben – egal, ob jetzt oder später – wäre es am besten, wenn du dich vorher ausführlich (zum Beispiel von deinem Studentenwerk) beraten lässt.
 

Durch die Corona-Krise fällt mein Nebenjob weg – was mache ich jetzt?

In Zeiten der landesweiten Kontaktsperre und der damit verbundenen Schließung von Läden und Restaurants fällt für viele Student*innen eine wichtige Einnahmequelle weg – der Nebenjob. Besonders betroffen sind Student*innen, die kellnern. Und das sind nicht wenige. Fast ganze 14% aller Student*innen arbeiten neben ihrer Hochschulausbildung in der Gastronomie – kellnern ist damit der zweitbeliebteste studentische Nebenjob.
Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten, um als geringfügig verdienende*r Student*in die Corona-Krise zu überbrücken. Ein Ausgleich durch das Arbeitslosengeld (ALG II) ist für dich nicht möglich, da du „von Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch II ausgeschlossen“ bist. Ebenso kommt Kurzarbeitergeld nicht in Frage. Kurzarbeitergeld kann nur von Arbeitnehmer*innen in Anspruch genommen werden, die versicherungspflichtig für die Arbeitslosenversicherung sind, das heißt, die in diese Versicherung einzahlen. Als geringfügig Beschäftigte*r, also als Minijobber*in, bist du bei der Arbeitslosenversicherung grundsätzlich versicherungsfrei.
Was bleibt also übrig? Die einzige Möglichkeit, im Moment neben deinem Studium Geld zu verdienen, ist, dir einen neuen Nebenjob zu suchen. Gerade in Bereichen wie Handel, Logistik oder bei Lieferdiensten wird gerade händeringend nach Personal gesucht. Auch als Erntehelfer*in kann man gutes Geld verdienen. Für letztere wurde sogar eine eigene Job-Börse aufgebaut: www.daslandhilft.de. Generell kann es sich lohnen, auf Online-Jobbörsen sein Glück zu versuchen. Ein guter Anfang bildet zum Beispiel UniNow.
Abgesehen davon kann ich leider nur sagen: Durchhalten!
P.S. Bei großen finanziellen Schwierigkeiten kann dir auch die Sozialberatung deines Studentenwerks weiterhelfen. Dort kannst du in der Regel Kreditmaßnahmen bereden.
 

Haltet durch!

In Zeiten von Corona zu studieren stelle ich mir nicht gerade einfach vor. Daher drücke ich euch mental die Daumen, dass mit der Online-Lehre, mit den veränderten Prüfungsleistungen und den angepassten Bedingungen für eure Abschlussarbeiten alles reibungslos läuft.
Bleibt gesund!
 
Bildnachweis:
Titelbild: © Nongnuch Leelaphasuk  – stock.adobe.com
Autor Janina Ullrich

Autorin

Janina Ullrich
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Hi! Ich bin Janina, studierte Journalistin und verantwortlich für viele Themen rund um die Online-Kommunikation der ÖSA. Sei es die Planung und Umsetzung von Kampagnen für Social Media, das Management des Blogs oder die Betreuung unseres Podcasts alleswasmuss: Wo Content ist, bin auch ich!

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